Die Kulisse könnte kaum schöner sein: Weinreben bis zum Horizont, eingerahmt von Bergen. Ein kleiner Olivenhain. Mittendrin die Beauvallon Lodge mit unserem Cottage. Wir drehen ein paar Runden im kleinen Pool und fahren dann die sieben Kilometer bis Stellenbosch. Ausführliches Frühstück im hippen Java Café (Wireless Internet für 90 Cent die halbe Stunde).
Bummel durch Stellenbosch Town
Stellenbosch ist zwar die zweitälteste Stadt in Südafrika. Sie ist aber unheimlich jung, weil hier eine beliebte Universität steht. Der historische Kern ist wirklich sehenswert. Entlang der Doorp Street (Dorfstraße) stehen viele niedliche kapholländische Gebäude.
Durch das Breede River Valley bis Robertson
Wir können dem Wein nicht entkommen. Pniel, Paarl, Worcester – überall am Straßenrand stehen die Rebstöcke, überziehen die Hügel. Tolle Panoramen. Wir befinden uns längst auf der Route 62, der längsten Weinstraße der Welt. Im Weinstädtchen Roberston ergeben wir uns, besuchen ein Weingut. Eines der ältesten und berühmtesten – Graham Beck. Das Anwesen ist herrschaftlich. Wir sind die einzigen Gäste. Probieren den Chardonnay und sind überrascht vom Viognier (640 Rand, 6,40 Euro). Der Shiraz ist wirklich gut. Das Spitzenprodukt der Region Muscadel (Dessertwein) ist uns zu süß.
Mittags ein Brandy von Klipdrift
Leicht beschwingt nehmen wir ein paar Hundert Meter weiter die nächste Ausfahrt. Wir haben uns einen Tipp geben lassen. Brandy heißt das Ziel. Und den macht hier keiner so gut wie die Leute von Klipdrift. Der Torwächter hat uns angemeldet, wir werden bereits erwartet. Dicke schwere Clubsessel stehen im überdimensionierten Kaminzimmer. Alte Uhren an den Wänden, eine gigantische Bar, ein kühler Hauch der Klimaanlage rührt den Duft von Branntwein und Ginge Ale durch den Raum. Hier dreht sich alles um drei Flaschen. Den guten, den besseren und den besten Klipdrift-Brandy. Seit 70 Jahren wird hier gebrannt. „Klipdrift Gold“ ist der Stolz des Hauses, ein Blend aus vielen bis zu 21 Jahre alten Brandys. 169 Rand kostet die Flasche, die uns in den nächsten Tagen in den Schlaf singen soll.
Kolonial-Feeling in Montagu
Vorbei an Pfirsichplantagen, Äpfel-, Aprikosen- und Birnenbäumen geht es bergauf und bergab Richtung Montagu. Nach einem kleinen Pass fahren wir durch ein riesiges Loch im Felsen. Klick. Jemand hat die Zeit um 100 Jahre zurück gedreht. Wir sind da. Der Zauber dieses kleinen Städtchens nimmt uns sofort gefangen. Montagu wurde 1851 gegründet. Und sieht noch ein bisschen so aus. An der Long und an der Bath Street stehen 14 Kolonialhäuser, die zum Nationaldenkmal ernannt wurden. Wir bummeln den „Lover‘s Walk“ an schroffen Felsklippen entlang und erkunden einen Canyon mit dicken Felsen und einem müde plätschernden Flüsschen.
Unser kleines Hotel in Montegu heißt Four Oaks (ja, es stehen vier Eichen davor). Das Zimmer ist eher eine Wohnung. Sehr geschmackvoll eingerichtet. Wir speisen direkt vor dem Zimmer. Toller Wein aus der Region und weißes festes Fischfilet. Welcher Fisch, können wir auch mit Buchstabieren nicht herausfinden…
ahhh ihr habt nen knall. toll, videos geschnitten und mit mukke unterlegt. ist wirklich surreal zu wissen dass ihr gerade da seid und wir live dabei sein könnt. klasse! mehr vom „Ex-Chef-Reporter“ bitte :)