Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Das Sprichwort kennen wir alle. Unter Wasser bekommt es aber nochmal mehr Gewicht. Denn die Tagessituation an einem Riff unterscheidet sich massiv von der Szenerie bei Nacht. Wir haben es ausprobiert und betauchen das Angaga Hausriff im Süd-Ari-Atoll an der Schwelle zwischen Tag und Nacht.
Nichts geht ohne Lampe, klar. Weil wir Fotografen und Filmer sind, stehen wir eigentlich gar nicht so auf Nachttauchgänge. Deswegen besitzen wir auch keine großen Taucherlampen. Und mit unseren kleinen Funzeln kann man vielleicht am Tag in Riffspalten leuchten. Aber nachts haben sie die Wirkung eines Teelichts in einer Turnhalle. Also leihen wir uns vernünftige Ausrüstung an der Basis. Das ist unerlässlich. Denn nachts gelten noch etwas schärfere Sicherheitsregeln als bei Tag-Tauchgängen. Für uns geht Sicherheit immer vor. Deswegen prüfen wir das Equipment sorgfältig, bevor wir ins Wasser steigen.
Hausriff Angaga Island
Der Einstieg ist super bequem auf Angaga. Das Hausriff liegt direkt vor dem Steg der Insel. Hier muss man nicht lange schwimmen, um die Kante zu erreichen. Das Riff fällt auch sanft ab. Es ist wunderschön bewachsen für ein Hausriff. Die Korallen-Bleiche hat hier nicht ganz so hart zugeschlagen wie an anderen Plätzen. wir tauchen hier am Angaga Hausriff gern – auch mehrmals. Es gibt immer wieder Neues zu sehen.
Und vor allem jetzt im Zwielicht auf der Schwelle zwischen Tag und Nacht ist viel Bewegung am Angaga Hausriff. Die Makrelen und Thunfische sind unterwegs, auf der Suche nach Beute. Aber auch Skorpionfische, Kugel- und Kofferfische suchen nach Essbarem. Andere bereiten sich für die Nacht vor. Die kleineren Fische müssen sich jetzt sputen. Die Nacht ist die Zeit der Räuber. Dann haben kleine Schwärme hier nichts mehr zu suchen, wenn sie nicht gefressen werden wollen.
Wir haben das Riff an der linken Schulter, lassen uns mit der Strömung treiben. Schön entspannt tauchen wir das Hausriff ab. Wir wissen aber auch: der weg zurück ist anstrengender – es geht dann gegen die Strömung. Nach 20 Minuten drehen wir langsam um. Die Szenerie hat sich wieder verändert. Es ist noch dunkler, dennoch fangen wir viele Meeresbewohner mit dem Lichtkegel ein. Es ist ein wunderschönes Schauspiel. Fast schade, dass wir nach knapp einer Stunde die Köpfe wieder aus dem Wasser strecken. Aber wir sind uns sicher – das war nicht der letzte Tauchgang am Angaga Hausriff…
fantastisch – wie immer !!!
Daaanke! ;)