Bali! Die Insel hat uns voll erwischt. Abends angekommen. Nichts gesehen. Im Dunkeln ins Hotel gehuscht. Klimaanlage angestellt. Geschlafen. Morgens Vorhang auf für die Insel der Götter. Insel der 1000 Tempel. Der lächelnden Menschen. Wir wollen die ganze Insel erkunden. Mit dem Mietwagen, mit der Pressluftflasche beim Tauchen, zu Fuß. Tief eintauchen. Nikki&Michi auf Bali. Hier der Bali Reisebericht…
Ankunft auf Bali
Was für eine Bungalow-Anlage! Soft-Landing! der Garden-Pool – so sieht’s doch sonst nur im Hochglanz-Buch der schönsten Hideaways aus… Hingelegt, geschwommen, geplanscht, gelacht. geträumt. Sonnencreme vergessen. Doch auch im Schatten züngelt der Sonnenbrand unbemerkt die Beine hoch. Doch dann! Der Angriff kam um 11.14 Uhr. Urplötzlich. Sssssssss. Mückenalarm! 18 Stiche für Michi, keiner für Nikki. 30 Sekunden brauchten die Biester. Und Michi eine halbe Stunde, um die Anti-Itching-Creme flächendeckend zu verteilen.
Einen Tag später steht der Daihatsu Feroza vor der Tür. Glänzt noch. Nicht lange. Der Trip beginnt. Highlights jagen. Und Erholung suchen. Linksverkehr. Mopeds, Schreie. Hupen. Straßen überall. Nur keine, die zum Ziel führt, dem Tempel Tana Loht (Pura Tanah Lot). Zwei Stunden später doch gefunden. Ein dunkler Traum aus Stein gehauen. Mitten in der Brandung an atemberaubender Küste. „Need Transport“? So beginnen die Gespräche der lächelnden Menschen. „Where do you come from? “… „Ahhh, Oliver Kahn“. Mpff. No transport… An der heiligen Quelle wird Nikki gesegnet. Mit Wasser besprenkelt. Reis an die Stirn. Bei Michi hält außer dem Segen nix an der Stirn. Der Schweiß läuft schneller als die Quelle…
Reisterrassen und ein Lächeln
Weiter im Auto, quer über die Insel. Mehr Meer suchen. Und Eindrücke für unseren Reisebericht Bali. Reisterrassen links und rechts. Fleißige Menschen knietief im Wasser. Arbeiten hart und lächeln trotzdem viel. Kaum Raum für Gewissenbisse. Alle Sinne auf Empfang geschaltet. Tempel überall. Und: „Need Transport?“ Nach zwei Tagen winken wir nur noch mit dem Autoschlüssel. Reicht nicht immer. Denn: „Need Hotel?“. ist die beliebte zweite Variante. Drei Minuten braucht es schon, bis man weitergehen kann. Und keine Minute um die Frage erneut zu hören. Indonesisch sprechen hilft. Brauchen seit gestern nur noch 20 Sekunden… Gestern Abend Rekord: Das Gespräch kaum begonnen, ein kurzer Schwall auf Indonesisch. Bye bye…
Bali für Künstler: Traum-Stopp in Ubud
Abends Richtung Ubud. Ein Dorf am Bauchnabel der Insel Bali. Mittendrin. Und hübsch im Straßengewirr versteckt. Es geht in die Berge. Kühler wird’s. Die Palmen grüner. Dschungel. Licht an am Auto, es wird dunkel. Noch kein Hotel. Drei Vorschläge aus dem Reiseführer durchgegangen. Keine Entscheidung. Dann beginnt der Regen. Zuerst ein leises Rauschen. Dann harte Einschläge auf der Windschutzscheibe. Hilft bei der Entscheidung. Aber finden wir noch was? Nikki wühlt schon nach Kopfkissen für die Nacht im Auto. Doch dann das Schild – Guci Guesthouse. Rettung! Eine Handvoll süßer Bungalows. Ein reizender Balinese bringt Regenschirme. Und heißen Tee. Der Bungalow: aus Bambus und Holz. Das Bad unter freiem Himmel hinter dem Häuschen. Romantisch auch das Frühstück auf der Terrasse mitten im Urwald: ein Blätterteigzimtpfannkuchenmitbananenfüllung, Daneben eine Schale Obst. Schlangenfrucht, Jackfrucht. Rambutan. Bananen. Melone.
Atemlos am Vulkan Gunung Batur
Schwer zu beschreiben der Tag. Weiter mit dem Auto über Bali kreuzen. Hmm. vielleicht so: mit 40 Fieber und einer halben Flasche Rum im Kopf und einer Spritze Endorphine von einer Südseeinsel träumen. Ja, so ist das hier… Bis der Vulkan kam. Gunung Batur. Der Atemreflex ist automatisch – steht im Schulbuch. Hier nicht. Schlucken, gucken, staunen, der Kratersee des Gunung Batur blitzt in der Sonne. Wollten schon immer mal mitten in den Wolken stehen. Hier geht’s. Sie schieben sich direkt über die Straße.
Besakih – der Mutter-Tempel
Der letzte Tempel des Tages – die Enttäuschung. Eigentlich eine der heiligsten Stätten auf Bali – Pura Besakih. Der Muttertempel. Es ist eine wunderschöne Stätte, keine Frage. Aber die Friedfertigkeit und Zurückhaltung Balis scheint hier nicht zu gelten. Der Reiseführer warnt schon vorher: Abzocke! „Tempelkeeper“ verlangen Geld. „Guards“ bieten „Führungen“ an. Muss keiner haben. Sollen wir aber haben, sagen die Abzocker. Wir tragen traditionelle Sarongs, lächeln, lehnen teure Dienste höflich ab. Hilft nix. Oben am Berg direkt vor dem Besakih geht’s zu wie auf der Reeperbahn. Nix bestellen gibt’s nicht. Nix bezahlen schon gar nicht. Der Tempel sei ohne „Lokal“ nicht zu besuchen. Sie zeigen uns schmutzige Visitenkarten als Ausweise, sind aggressiv. Bauen sich provokant auf. Wir zeigen die Zähne, zahlen nicht. Knipsen den Tempel aus der Entfernung, wandern zum Auto zurück. Schade.
Nach Tulamben und Lovina
Die kleine Straße windet sich den Vulkan Batur herunter. Wir lächeln wieder, die Menschen auch. Bis Candi Dasa führt der Weg. Die Bungalows des „Kubu Bali“ sind in den Hang gebaut. Die Worte fehlen einem, wenn man in einem Himmelbett aufwacht und über Palmen und Hibiskus-Sträuchern bis zum Meer blicken kann. Naja, dafür war das Frühstück scheiße.
Weiter Richtung Osten. Amlapura. dann einmal rum bis in den Norden. Lovina ist das Ziel. Und der Weg. Was sonst?? Nächste Station: Tulamben. „Tauch-Terminal“. Eigentlich hatten wir kaum etwas erwartet. Beste Voraussetzung für Überraschungen. Und so kam‘s auch. Das Wrack der US Liberty (eigentlich ist es ein Schiff der Liberty-Klasse), vom majestätischen Vulkan Gunung Agung ins Meer geworfen, ragt bis drei Meter unter die Wasseroberfläche. Bewachsen von Myriaden Korallen, Anemonen, Schwämmen und bewohnt von unzähligen Fischen. Kühlschrank große Napoleons ziehen ihre Bahn, schlanke Barrakudas schneiden durch die Strömung. Sepias – so groß, fünf Leute würden zwei Tage satt davon. Verwunschene Unterwasserwelt. Die UW-Schönheit am „Drop Off“ und im „Coral Garden“ kann fast mit Ägypten mithalten. Seufz. Zum Abschied werden wir von acht Schwarzspitzen-Riffhaien – rotzfrech übrigens, weil halbstark – ans Ufer eskortiert. Kurze Pause, skizzieren die letzten Stunden für den Reisebericht Bali. Atmen durch.
Wir fahren die Nordküste entlang – nach Lovina Beach. Unterwegs ein Stopp bei einer Familie. Sie bruzzeln Schweinestückchen auf Spießen. es duftet fantastisch. Wir bitten um ein paar Spießchen, die Familie freut sich über die Spende. In Lovina schlafen wir im Melka-Hotel. In der ehemaligen Suite des Besitzers der Anlage. Fantastisch. Und morgens um fünf Uhr hoch. Im kleinen Fischerboot mit Ausleger hinaus. Delfine gucken. Sie kommen auch. Sind aber scheu, wir sind berührt, trotz der Entfernung. Schön.
Über die Berge zurück in Richtung Süden. Zum Tempel Pura Ulun Danu am Bratan-See. Schöner liegt wohl kaum ein Tempel auf der Welt. Der Markt in der Nähe bietet Tausend und eine Ware. Wir kaufen Sarongs. „Bisa Kurang?“ So leitet man den Handel ein. Und der kann dauern. Stunden später sind wrir wieder in Ubud, dann weiter an die Südküste. Dort geben wir den Wagen ab. Und brauchen jetzt ein neues Transportmittel.
Balis Süden: Chill Out in Tanjung Benoa
Need Transport? Aber ja! Und zwar nach Tanjung Benoa. Zwei allerletzte Tage zum Chili Out an den schönen Stränden des Südens. „Let us pamper you“. Ein Motto, das hier noch mehr hält, als es verspricht. Also wirklich.. Gäbs was zu erzählen von dort? Hmm, kaum etwas, was den Daheimgebliebenen die ohnehin schon vorhandene Zornesröte nicht endgültig ins Purpurne schlagen lassen würde… Als kleiner Trost, hier ein Ausschnitt unseres aktuellen „Leidens“: Stehen seit wenigen Minuten wieder in Singapur. Ein kurzer Hüpfer von 2,5 Stunden steckt schon in den Knochen. Flughafen, einchecken. Touristenklasse. Zwölf Stunden. Let us pümpel you. Dann noch drei Stunden, in Frankfurt. 4,5 Stunden Zug nach Hamburg. Verdammt. Der Preis fürs Paradies ist hoch. Und trotzdem mit einem Lächeln bezahlt…
Noch mehr Bilder von Bali gibt es hier in der Gallerie zu sehen: