Der Tag beginnt wie im Bilderbuch. Das Boot schneidet das weiche Wasser. Die Küste zieht vorbei. Pinien, Zypressen, Felsformationen, kleine Örtchen am Ufer. Wir fahren einen winzigen Hafen an – Marina. Trinken einen leckeren Mokka. Süß und heiss. Schumi schlürft Schokolade. Zu diesem Zeitpunkt muss die Schraube auf dem Tank schon recht fest sitzen.
Hebel auf den Tisch – Nikki gibt Gas
Leinen los. Abfahrt. Der Motor schnurrt, es frischt auf, die Wellen schwappen höher. Die meisten Boote fahren ihre Häfen an. Wir wollen auch schnell heim. Die Sonne geht bald unter. Pullover an, der Wind wird noch eine Spur frischer. Hebel auf den Tisch, unser Schiffchen „Lili“ zieht an. Für fünf Minuten, dann sind nur noch niedrigere Touren möglich. Und selbst bei Vollgas kommt nur noch Röcheln. Dann stirbt der Motor.
Das Boot legt sich in die Wellen, wir rollen. Das ist schlecht, so schlägt schnell Wasser ins Boot, Nikki hat das Stechpaddel gezückt und kämpft das Boot in die Wellen zurück. Michi fummelt am Motor, Schumi leistet seelischen Beistand. Anruf absetzen? Nein, zuerst Reparatur versuchen. Der Tank ist nach innen eingebeult. Kriegt keine Luft. Der Motor spotzt nur, die Benzinleitung ist leer. Keine Luft. Wir machen den Tankdeckel auf, pumpen von Hand Sprit in die Maschine, starten. Spotz, spotz. Dann springt der Motor an.
Lili fährt. Und schneidet dem Sonnenuntergang entgegen. Um kurz vor sieben laufen wir ein. Gerade rechtzeitig. Es duftet schon vom Grill…